Das Projektmarketing begann mit einem Prolog, der grundlegende Konfliktsituationen des damaligen Zunftaufstandes darstellen sollte. Soziale Ungleichheit in der Verteilung von Reichtum und Ressourcen bildete dabei ein zentrales Thema.
Die Gestaltung der Figur auf dem Plakat sollte das Thema visualisieren und die beteiligten Konfliktparteien repräsentieren. Auf der einen Seite bot das geschlossene Auge ein Identifikationsangebot zum Minnesänger und Ritter Oswald von Wolkenstein, der für sein markantes, hängendes Augenlid berühmt war und die Konfliktpartei der Adligen repräsentierte. Die Physiognomie der Figur insgesamt repräsentierte die benachteiligten Zünfte der Gerber und Leinweber. Der durch Ungleichheitszeichen verdeckte Mund visualisierte Ihre Entmündigung.
Das Plakat war der Startpunkt der inhaltlichen Kommunikation. Aus Sicht der Marketing-Strategie sollte das Bild bestehende Erwartungshaltungen des Publikums an das dunkle Mittelalter bedienen, wie sie durch die Ästhetik populärer Serien und Filme wie »Game of Thrones« oder »Königreich der Himmel« vorausgesetzt werden kann.
Das Projekt wurde von einer aufwendigen Broschüre und Website begleitet. Sie sorgte für die inhaltliche Kontextualisierung der Lichtkunstinszenierung und bot zahlreiche Hintergrundinformationen. Die Broschüre ermöglichte den Besuchern eine vertiefte Beschäftigung mit der mittelalterlichen Lebenswelt an sich. Die für das Projekt konzipierte Webseite stellte im Nachhinein begleitende Interviews mit historischen Experten zur Verfügung.
Das Lichtkunstprojekt »Costnitz tanzt« war eine Kooperation des Fachbereichs Geschichte der Universität und der Kommunikationsdesigner der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Gestaltung Konstanz und fand vom 8.-10. März 2018 im Rahmen des Literaturfestivals »MINNE meets POETRY« der Stadt Konstanz statt.